Self Sensory System
Befriedigung durch Selbstwahrnehmung - dies ist eines der Ziele des Kundalini Yoga. Durch Selbsterkenntnis kommt der Mensch in einen Zustand der Unabhängigkeit und Zufriedenheit aus sich selbst heraus. Dieser Zustand gewährleistet ein erfolgreiches Leben auch in schwierigen Zeiten.
Das von Yogi Bhajan im Jahr 2000 beschriebene System der Selbstwahrnehmung (Self Sensory System) etabliert einen beständigen Zugang zu sich selbst, und ist damit eine nötige Vorraussetzung, um sich in selbständigen Gruppen zusammen zu schließen. Der Zusammenschluss in Gruppen ist notwendig, um in Zeiten von Unsicherheit und Krisen handlungsfährig zu bleiben und persönlichen Schaden abwenden zu können.
Innerhalb der Nervenimpulse in unserem Körpersystem kann alles abgebildet werden. Dies gibt den Menschen die Kapazität, sämtliche Vorgänge die ihn betreffen zu durchschauen und einzuordnen. Damit das klappt, ist eine Konzentration auf die von einem selber erzeugten Eindrücke notwendig. Unsere Bewussstein ist in der Lage, diese Eindrücke in unseren Körper und außerhalb davon abzuspeichern. Diese abgespeicherten Eindrücke werden als Meme bezeichnet. Nach der Abspeicherung können wir uns an unseren Meme orientieren. Dies ist das Selbstwahrnehmungssystem, von dem Yogi Bhajan spricht.
Wenn wir uns auf unsere eigenen Meme konzentrieren, wird wichtiges von unwichtigem getrennt. Zusammenhänge werden erkennbar, ohne sich in Einzelheiten zu verzetteln. Die eigene Phantasie und Einbildungskraft wird von realen Eindrücken klar und eindeutig unterschieden, weil Meme nicht künstlich erzeugt werden können. Sie entstehen nur dann, wenn unser Nervensystem eine Erfahrung verarbeitet.
Wenn die Wahrnehmungsfähigkeit steigt (im allgemeinen als steigendes Bewusstsein bezeichnet), tritt ein Selbstverstärkungseffekt des Egos auf. Die Identifikation mit sich selber bläht sich wie eine Blase auf und verhindert die weitere Entwicklung des Nervensystems. Dessen Entwicklung ist aber nötig um das gewonnene Bewusstsein im Alltag integrieren zu können.
Mit Hilfe des Self-Sensory Systems wird dieses Problem umgangen. Die eigene Wahrnehmungsfähigkeit wird auf die eigenen Meme reduziert, und dadurch geschliffen wie Stahl. Dadurch wird das, was Bestand hat, wichtig. Die eigene Vorstellung, was sein könnte, hat keine Relevanz mehr.
Yogi Bhajan sagt dazu: "Die Frage ist nicht Sein oder nicht sein sondern Sein um zu sein". Damit meint er, das Bewertung und Abgrenzung keine Relevanz mehr haben sollten. Statt dessen ist es ausreichend, aus sich selber heraus zu existieren.
Die eigene Projektionsfähigkeit wird an die Zügel eines meditativen Bewusstseins gelegt. Im inneren Zustand von Shuniya = Null hören die mentalen Intervention auf und es entfaltet sich die Wahrnehmung auf eine unverfälschte Weise. In der inneren Haltung von Shuniya kann das Nervensystem in einer Weise wachsen, die für eine synchrone Wahrnehmung der Realität nötig ist.
Für die praktische Umsetzung des Selbstwahrnehmungs-Systems ist in besonderen Maße Selbstwertschätzung nötig, denn nur dann ist eine Erfahrung des eigenen Seins ohne Zweifel und Hintergedanken möglich.
Ein weiterer Schlüssel ist die Kommunikation. Andere speichern ihre Meme in uns ein. Wir müssen lernen, damit umzugehen. "Kommunikation wird eine ungeheure Bedeutung erlangen.“