traschtam titbar kuschtam – wer mit leeren Händen kommt, wird mit leeren Händen gehen, so wurde es von Yogi Bhajan unterrichtet. Er selber hat die Geschichte erzählt, wie er Geld vor dem Eingang seines Yogaraums verstreut hat, damit seine ärmeren Schüler die Gelegenheit hatten, aus ihrer eigenen Entscheidung heraus für ihren Eintritt zu bezahlen – sie hätten das Geld auch nehmen und wieder gehen können. Der Hintergrund ist, dass es nötig ist, eine Hürde zu überwinden, um die heilsame Energie des Yoga empfangen zu können. Ohne diese Hürde kommt nichts bei dem Schüler an. Die Höhe der Hürde ist ein Indiz – aber kein Garant – für die Intensität des Unterrichts.
Manchmal ist es üblich, dass bedürftige Schüler die Möglichkeit haben, ihren Obolus z.B. mit Arbeitsleistung oder Tauschprodukten zu leisten. Es kommt also nicht auf das Geld an, sondern auf den Aufwand oder die dafür aufgebrachte Anstrengung.
Yoga ist eine Methode, um die eigene Wahrheit zu erkennen und zu nutzen. Zunächst erkennst du dich mit allen deinen Fassetten und dann hast du die Möglichkeit, dich vollständig anzunehmen. Ohne umfassenden Selbstwert gibt es keine objektive Selbstwahrnehmung. Und auf objektiver Selbstwahrnehmung basiert das Selbstwahrnehmungssystem.
Das System der Selbst-Organisierung (SOS) hilf souveränen Personen, ohne hierarchische Entscheidungsstruktur miteinander Projekte umsetzen zu können – auch in großen Gruppen oder Netzwerken.
Das Verbindende ist hierbei eine gemeinsame Vereinbarung, die Prinzipien des offenen und barrierefreien Umgangs miteinander einschließt.
Vereinigung und Trennung regieren die Welt. Beides bildet eine Einheit, die in eine absolute Kraft - den Zusammenhalt - mündet.
Der Begriff Yoga stammt von dem indogermanischen Wort „Yogit“ (im Altdeutschen bekannt als „Joch“). Dies bedeutet „Verbindung“ oder „Verbindung schaffen“. Zwei unterschiedliche Kräfte werden miteinander verbunden: Oben und Unten, Himmel und Erde, das Göttliche mit dem Materiellen oder auch die obere mit der unteren Körperhälfte bzw. die linke mit der rechten Gehirnhälfte.
Das Vereinigen oder Verbinden ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Die Trennung muss bewusst erfahren werden, um eine Verbindung zu schaffen. Wir benötigen den Sprung ins kalte Wasser um uns anschließend neu sortieren zu können. Das Trennende ist nicht der Feind, es ist grundsätzlich gleichwertig und genau so notwendig wie das Verbindende.
Wenn Du Dasvand gibst, wirst du einen Schreck bekommen. Probiere es aus. Ein Zehntel von deinem Gehalt oder deinem Geld ist erschreckend viel, stimmt's?
Versuche, nicht zu erschrecken, es wird nicht klappen. Weil du etwas ins Ungewisse hinein gibst. Aber mache dir keine Sorgen. Zahle dein Dasvandh und vertraue mir. Du wirst dich sehr gut fühlen.
Wir fühlen uns angezogen von Organisationen, von Ideologien, Systemen oder von Ideen, manchmal auch von einzelnen Menschen die etwas repräsentieren oder Yoga-LehrerInnen, die uns in unserem Weg unterstützt haben. Oder eben von Gruppen.
Dies ist vergleichbar mit der Gravitationskraft. Je größer das Objekt ist, desto mehr Anziehungskraft übt es aus, wie Planeten, die um die Sonne kreisen. Die Planeten haben wiederum Monde, die sie anziehen. Wie in einem Fraktal wird die Anziehungskraft vom Mittelpunkt nach Außen hin in immer kleinere Strukturen herunter gebrochen.
von Shiv Charan Singh
Dieser Artikel beschreibt die vier Stufen der Gemeinschaftsbildung und ist inspiriert durch das Leben der 10 Sikh-Gurus und ihr Wirken, dass durch den Siri Guru Grant Sahib(das Heilige Buch der Sikhs, der 11. Guru) repräsentiert wird.
La Fontaine ist ein Landgut am Südrand der französischen Alpen, auf dem yogische Gemeinschaft im Angesicht der Natur erlebt werden kann.
Seit 20 Jahren besitzt die 3H-Organisation ein 8 Hektar großes Land inmitten der unberührten Natur der Haute Provence. Hier wird von Subagh Kaur aus Deutschland und einigen freiwilligen Helfern ökologische Landwirtschaft betrieben und Sangat (Gemeinschaft mit yogischem Lebensstil) gelebt.
Ein Artikel von Shiv Charan Singh, veröffentlicht in "Sat Nam News" im Nov. 2006. Ins Deutsche übersetzt von Atma Singh Harazim
Die Gefahren, denen sie die Welt ausgesetzt sieht, sind nicht abstrakt sondern konkret und Gefühle von Zorn und Angst über diese Situation sind berechtigt. Wie die Schmerzsignale bei jedem kränkelnden Organismus dienen sie einem Zweck: sie warnen die Menschen und sie lösen eine Reaktion und ggf. eine Handlung aus. Sie erzeugen einen Leidensdruck, der stark genug sein muss, um eine Veränderung hervorzurufen.
Wer viel Geld hat möchte gerne, dass das so bleibt. Die größte Angst des Reichen ist der Verlust des Reichtums.
Da dies von Anfang an so war, haben sich die Menschen Strukturen geschaffen, die den Reichtum konservieren. Nichts ist in Deutschland so sehr geschützt, wie das Eigentum. Es gibt keinerlei Handhabe, um die Wohlhabenden dazu zu zwingen, ihre Mittel für die Entwicklung der Gesellschaft zu nutzen.