Wir fühlen uns angezogen von Organisationen, von Ideologien, Systemen oder von Ideen, manchmal auch von einzelnen Menschen die etwas repräsentieren oder Yoga-LehrerInnen, die uns in unserem Weg unterstützt haben. Oder eben von Gruppen.
Dies ist vergleichbar mit der Gravitationskraft. Je größer das Objekt ist, desto mehr Anziehungskraft übt es aus, wie Planeten, die um die Sonne kreisen. Die Planeten haben wiederum Monde, die sie anziehen. Wie in einem Fraktal wird die Anziehungskraft vom Mittelpunkt nach Außen hin in immer kleinere Strukturen herunter gebrochen.

Es ist schwierig, sich der Sogwirkung auf die wir ansprechen zu entziehen, weil sich das mentale Muster dem diese Anziehungskraft zu Grunde liegt tief in unsere Persönlichkeit eingegraben hat. Diese besondere Nervenimpuls-Frequenz kann von uns erst dann kontrolliert oder widerstanden werden, wenn sie erkannt wurde. Anschließend muss sie durch etwas anderes ersetzt werden, damit sie nicht länger funktioniert.
Hierbei gilt: es gibt keinen Ort ohne Anziehungskraft. Wir können wählen zwischen unterschiedlichen Systemen, die uns anziehen. Das Prinzip der Sogwirkung können wir nicht aufheben. Wenn wir uns von einem Wertesystem abwenden, wird es ein anderes geben, dass uns beeinflusst, dass wir nur möglicherweise noch nicht durchschaut haben.
Der größte Sog entsteht dort, wo das höchste Organisationspotential vorhanden. Im Augenblick ist das die globale Verwertungsmaschinerie des Kapitalismus. Dieser Sog erzeugt in uns den Wunsch, unsere Zeit und Arbeitskraft zu verkaufen und ein bequemes Leben mit konsumorientierter Abwechslung zu führen, obwohl das möglicherweise nicht den Bedürfnissen unseres Körpers und unserer Seele entspricht.
In einer Krisensituation verliert dieser Sog an Bedeutung. Dies erzeugt Unsicherheit und Orientierungslosigkeit.
Wenn wir uns vom Sog der sorglosen Versorgung abwenden, werden wir mit Angst konfrontiert, unserer eigenen und die der anderen, mit denen wir im Kontakt sind.
Innerhalb einer Gruppe kann ein anderer Sog geschaffen werden, der sich auf anderen Grundsätzen aufbaut, als auf den globalen Markt. Dadurch wird ein eigener Raum geschaffen, der Halt gibt, und dadurch verhindert, dass andere fremdbestimmte “Räume” dominant werden.
Je entwurzelter die Menschen sind, desto leichter lassen sie sich von manipulativen “Räumen” beherrschen. Im Gegensatz dazu steht der verwurzelte Mensch, der mit Unterstützung von Yoga und Meditation die Wirkung von Räumen und Sog zwar wahrnimmt aber ignoriert. Er lebt in seinem eigenen Raum und erzeugt seinen eigenen Sog. Hier bildet das Selbstwahrnehmungssystem einen starken Rahmen. Durch die Verankerung in den eigenen Werten findet eine Verwurzelung statt, die durchaus als Bedingung angesehen werden kann, um das Mitglied einer starken Gruppe sein zu können.

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