Kundalini Yoga zur Vorbeugung und Beseitigung von Krankheiten
Yogatherapie ermöglicht das Verständnis von psychosomatischen Zusammenhängen. Sie dient der Linderung oder Behebung von Beschwerden in Zusammenhang mit einem bewussteren Leben. Mit Hilfe der Yogatherapie kann Heilkunde und Philosophie integriert werden.
Kundalini Yoga bietet Hilfen zur Verbesserung des Alltags und körperlichen Beschwerden, und zur Verwirklichung eines bewussten und sinnerfüllten Lebens. Je nach Situation und Krankheit kann Yoga als Haupttherapie, Begleittherapie, Nachbehandlung oder auch zur Vorbeugung und Gesunderhaltung genutzt werden.
Yoga ist kein Medikament, das man einmal oder mehrmals kurz einnimmt. Um Erfolg durch Yogatherapie zu gewährleisten ist ein hohes Maß an eigenem Bemühen des Patienten notwendig. Eine gewisse Disziplin in der regelmäßigen Ausführung der Übungen oder auch eine Umstellung der bisherigen krankheitsbegünstigenden Lebensumstände ist erforderlich.
Yoga ist ein therapeutischer Prozess an sich. Dies wird durch die achtarmige Einteilung des Yogas durch Patanjali verdeutlicht:
· Yama (Verhaltensregeln)
· Niyama (Selbstdisziplin)
· Asana (Körperhaltung)
· Pranayama (Atemführung)
· Pratyahara (Sinnenbeherrschung)
· Dharana (Konzentration)
· Dhyana (Meditation)
· Samadhi (Erleuchtung und Entspannung)
Alle Komponenten wirken auf die Verbindung von Körper, Geist und
Seele. Sie wirken auf die Körpersysteme (Muskel- und Skelettsystem, Organsystem, Atmungssystem etc.), Energiesysteme (Meridiane, Nadis, Chakren, etc.), auf die Psyche und das Bewusstsein.
Ein konkretes Beispiel: Ein Rückenproblem, dessen Ursache körperlich ist, kann je nach Stärke und Dauer eine psychische Komponente entwickeln. Wenn man z.B. durch heftige Rückenschmerzen nicht mehr arbeiten kann, ständig von Arzt zu Arzt rennt und auch soziale Kontakte nicht mehr so pflegen kann, hat man schnell auf allen Ebenen gesundheitliche Beschwerden, ist krank.
Genauso kann die Ursache von Rücken-problemen auch psychischer Art sein und dann ist nur das Symptom körperlich.
Hier kann Yoga helfen: Bestimmte Körperhaltungen und Übungsreihen (Asanas und Kriyas) wirken zunächst auf körperlicher Ebene. Hat aber z.B. ein Patient durch starke Rückenschmerzen, wie oben beschrieben, auch psychische Probleme entwickelt (z.B. er ist frustriert, hoffnungslos, traurig über seine weniger werdenden sozialen Kontakte etc.), kann sich über eine Verbesserung seiner muskulären Situation (Linderung oder Behebung der Rückenschmerzen) auch seine psychische Situation ändern.
Ist nun aber ein psychisches Thema Ursache der Rückenschmerzen, kann es sein, dass Körperübungen nur bedingt helfen, da die Ursache nicht behandelt wird. Hier können Meditation, Gesprächstherapien etc. helfen. Nicht die Krankheit, sondern der kranke Mensch
(der gesamte Mensch, in seiner Umwelt mit all seinen Facetten) sollte behandelt werden.
Autorin: Antje Suraj Kaur Kuwert
Yogalehrerin und Yogatherapeutin für Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan