Frieden durch eine gemeinsame Bogenlinie
Die zehn spirituellen Körper, die wir aus dem Kundalini Yoga kennen, beschreiben die Verschachtelung unserer mentalen, energetischen und körperlichen Systeme. Die höheren Körper (6-10) gibt es auch auf der kollektiven Ebene. Für Friedensarbeit ist dabei die kollektive Bogenlinie (6. Energetischer Körper) von besonderer Bedeutung, weil sie Versöhnung und Integration ermöglicht. Sie entsteht, wenn Individuen gemeinsame Werte teilen, und diese als Projektion (z.B. in Form von Ritualen, Regeln oder Weltanschauungen) nach Außen tragen. Dadurch entsteht ein Magnetismus, der andere Personen, die mit den jeweiligen Werten in Resonanz gehen, anzieht.
Die Bogenlinie ist dem Luft-Element zu geordnet und braucht einen festen Ort, um sich dauerhaft manifestieren zu können. Im religiösen oder spirituellen Kontext ist dies zumeist ein Tempel, eine Moschee oder eine Kirche. Im politischen Kontext ist es das Parlamentsgebäude oder ein nationaler Kristallisationspunkt. Es kann auch ein Ort in der Natur sein, der für das Kollektiv eine besondere Bedeutung hat. Dieser muss allerdings geschützt sein. Durch äußere Einflüsse kann ein solcher Ort beeinträchtigt werden, was dazu führen kann, dass sich die kollektive Bogenlinie verflüchtigt.
Eine Gruppe ohne festen Ort muss jedes Mal wenn sie sich trifft die eigenen Werte neu manifestieren. Erst der gemeinsame Ort, der für die Projektion der Gruppe genutzt wird, schafft eine dauerhafte kollektive Bogenlinie. Im Sikhismus ist dieser Ort der Goldene Temple in Amritsar/Indien.
Wenn zwei verfeindete Gruppen einen dauerhaften gemeinsamen Ort erschaffen, an dem sie die Werte, die sie teilen, formulieren und zum Ausdruck bringen, kann Versöhnung geschehen.