Vorbereitungen um in Krisenzeiten im Gleichgewicht zu bleiben.
Eine Systemkrise ist eine Chance für alle, denn sie ermöglicht neue Sichtweisen und Perspektiven. Dies bietet die Möglichkeit, innerlich gestärkt aus schwierigen Situationen hervorzugehen.
Um resilient zu bleiben ist es nötig das eigene Gleichgewicht gerade unter den schwerstmöglichen Bedingungen zu stärken. Resilienz bedeutet dabei nicht nur, Leistungsfähig zu bleiben, sondern vor allem die innere Verankerung nicht zu verlieren.
Das innere Gleichgewicht wird durch einen Fokus auf die eigenen inneren Werte gestärkt. Diese entwickeln sich aus den Erfahrungen des Lebens. Eine körperliche und mentale Erfahrung, wie sie z.B. beim Yoga und der Meditation ermöglicht wird, ist unschätzbar wichtig. Der Erfahrungsschatz macht das Wertgefüge des Menschen aus. Wenn dieses stark ist, ist auch die Basis stark, die für das eigenen innere Gleichgewicht verantwortlich ist.
Sichtweisen, Grundvorstellungen und Gedanken sind einem permanenten Anpassungsdruck unterworfen. Immer dann, wenn Gefühle - z.B. Ängste - unterdrückt wurden, haben sie sich als gespeichertes Muster im Unterbewusstsein abgelegt, um bei einer (un)passenden Gelegenheit Einfluss auszuüben. Die Verstrickung in längst vergangene Begebenheiten führt dazu, dass auf komplexe Krisensituationen nicht situationsgerecht reagiert werden kann. Dies führt zu einen Zustand der inneren Intoleranz. Im Zustand der Meditation - dem Shuniya-Bewusstsein - kann dieser stete Fluss der eigenen Manipulation durchschaut und nach und nach korrigiert werden.
Anpassungsdruck
Anpassungsdruck ist nur schwer zu durchschauen. Er basiert auf der Identifikation mit einer als gegeben wahrgenommenen Ordnung. Das Zugehörigkeitsgefühl zu dieser Ordnung gibt Halt und Schutz. Es limitiert allerdings die eigene Erfahrungssubstanz.
Wenn die äußeren Strukturen wanken oder zusammen brechen, hinterlassen sie ein Trümmerfeld der Unsicherheit bei allen, die sich mit ihnen identifiziert haben.
Wer dann nicht gelernt hat, aus sich selbst heraus stark und Unabhängig zu sein, verliert das eigenen Gleichgewicht und folgt der Ordnung, die zusammenbricht und bricht selber zusammen.
Letztlich geht es darum, "in der Welt, aber nicht von dieser Welt" zu sein. "Wir sind keine menschlichen Wesen, die eine spirituelle Erfahrung machen, sondern spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen."(Yogi Bhajan)
Menschliche Erfahrungen sind Erfahrungen von Mauern und Grenzen - aber auch Erfahrungen von der Überwindung alter, fest verankerter Grundvorstellungen, also Erfahrungen von Entgrenzung. In einzelnen Yogaübungen wird diese Erfahrung gespiegelt. Die Anstrengung in der Übung ist die Anstrengung des Lebens. Durch die Meisterung der Yogahaltung wird der eigene Wille und Charakter gestärkt.
In schwierigen Zeiten sind die richtigen Entscheidungen von herausragender Bedeutung. Eine falsche Entscheidung kann sehr schwere Folgen haben, auch wenn sie klein und nichtig erscheint. Die meisten falschen Entscheidungen werden aus einem Zustand der Angst heraus getroffen. Die Angst verhindert den nüchternen und weiten Blick über den Tellerrand. Sie lässt nur einen schmalen Ausschnitt der Realität zu.
Entscheidungen sollten aus dem Gefühl der inneren Stimmigkeit getroffen werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist das morgendliche Sadhana (Frühe Morgenyoga). Zu dieser Zeit liegt das Unterbewusstsein offen, und der Schöpfungsstrahl ist leicht spürbar.