Die sanfte Medizin versucht, durch äußere Stimulanzen die inneren Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Sie geht davon aus, dass der Mensch grundsätzlich gesund ist. Aber die Gesundheit wird manchmal überlagert.
Die Stimulanzen der alternativen Medizin sind Informationsträger. Es geht darum, eine Informations-Verirrung zu beenden, die im Körper Krankheiten auslösen kann. Auf dieser Basis arbeitet die Homöopathie oder die Akupunkturausbildung ebenso wie die Bioresonanztherapie oder die Osteopathie.
Kritiker bemängeln, dass diese Methoden keine Wirksamkeitsnachweis erbringen können, wie es bei Wirkstoffen der Fall ist, auf die der Organismus unmittelbar reagiert. Sie übersehen, dass es in zahllosen Bereichen der Biologie, Chemie und Physik Nachweise über Informationsübertragung geführt werden, deren Mechanismus noch im Dunklen liegt.
Vielleicht kann Yoga dazu beitragen, den Schleier zu lüften?
Yoga funktioniert nach einen ähnlichen Prinzip wie die sanfte Medizin. Es aktiviert Informationen durch den Fokus auf drei Aspekte: Haltung, Atem und Aufmerksamkeit. Diese drei Grundlagen sind ein Grundprinzip der Physik und sie finden sich in allen Prozessen und Strukturen wieder. Es geht dabei um das Zusammenspiel von Materie und Energie. Beide benötigen eine dritte Ebene, wenn sie sich konstruktiv verbinden sollen: die Information.
Der menschliche Körper als Informationsspeicher
Nehmen wir als Beispiel den Naad-Yoga, das Yoga des Klangs. Die Yogis nutzen Mantras – Klang-Wörter, um das Körperbewusstsein zu erhöhen und subtile Effekte im Energiesystem zu erzielen. Das Mantra überträgt dabei Informationen, die durch das Singen oder sogar nur durch das Hören der Wörter einen Effekt im Körper erzielen. Das Mantra ist dabei das Medium oder der Informationsträger. Die Information wird sowohl über die Schwingung des Klanges als auch über die Bewegung der Zungenspitze auf den Gaumen in unseren Körper eingespeichert. Dies ist Vergleichbar mit der Yoga-Haltung, die ebenfalls einer Geometrie aus Winkeln und Dreiecken folgt, um bereits in uns vorhandene Information erfahrbar zu machen.
All dies ist nur möglich, wenn das Bewusstsein beteiligt ist. Ohne die eigene innere Aufmerksamkeit ist die Yoga-Haltung kaum mehr als Gymnastik.
Wir können also festhalten, dass die Kombination aus Singen, Hören und Aufmerksamkeit eine Information in uns öffnet, die vorher verschüttet oder verdeckt war.
Das gleiche passiert durch die Kombination von Haltung, Atem und Aufmerksamkeit (Asana, Pranayama, Gyan). Dabei kann die Art der Information durch das spezifische Mantra oder die Haltung entsprechend variiert werden.
Wenn wir jetzt mal das Yoga verlassen, und davon ausgehen, das dieser Prozess der Informationseinlagerung auch in anderen Zusammenhängen und bei anderen Gelegenheiten passiert, ergibt sich eine interessante Sichtweise auf den menschlichen Körper als Informationsspeicher.
Meme - ein Begriff für „immaterielle Information“
Interessanterweise gibt es bereits einen Begriff für die „immaterielle Information“. Er wurde 1976 vom Evolutionsbiologen Richard Dawkins geprägt. Meme sind demnach das immaterielle Informations-Äquivalent zu den Genen. Sie können wie Gene gespeichert, übertragen und beliebig oft vervielfältigt werden.
Meme erzeugen Blockaden im menschlichen Körper und sie lösen diese Blockaden wieder auf. In Form von „Ur-Meme“ sind sie als Basis-Information in den Zellen von Pflanzen, Tieren und Menschen sowie in Mineralien vorhanden. In einer variableren Form werden Meme über Aufmerksamkeit, Rituale oder Symbolik in Materie eingeprägt und können dadurch die Ur-Meme überlagern. Sie sind eine umfassende Form der Kommunikation, die beides beinhaltet: zum einen eine materiell gebundene Wirksamkeit, zum anderen eine Prägung, die Zeit und Raum überwinden vermag.
Sat Nam: das Abrufen der Basis-Information - Rasayan: das Zulassen
Die Grundannahme im Yoga ist, dass es eine Art Basisinformation geben muss, die sich in unserem Körper – und vielleicht auch darüber hinaus – befindet, und die wir durch die Yoga-Übungen anzapfen könne. Dies ist in der Terminologie des Kundalini Yoga das Sat Nam – die Wahrheit in uns (SAT=Wahrheit, NAM=Name).
Wo und auf welche Art ist diese Wahrheits-Information gespeichert?
Eine Antwort darauf könnten die Meme liefern.
Bislang wurde die Frage nach den Basisinformationen religiös beantwortet. Je nach Auslegung wurde auf eine Art „Geist“ oder „universelle Energie“ verwiesen, die in uns leben soll.
Diese Deutung ist unbefriedigend, da sie rational nicht greifbar oder nachweisbar ist.
Die Frage ist, in welcher Form Meme– heilsame und zerstörerische - in unserem Körper gespeichert sind, und wie diese durch Yoga erkannt und verändert werden können.
Sat Nam Rasayan (eine meditative Heilkunst aus der Tradition des Kundalini Yoga) ist eine Methode, mit der die Bedeutungsinhalte allein durch mentale Aufmerksamkeit abgebaut oder umgewandelt werden können.
Durch die projektive Kraft des meditativen Geistes können fehlgeleitete oder krankmachende Informationen in ihrer Wirkung abgeschwächt oder ganz losgelassen werden.