Yoga kann Männern helfen, sich jenseits von Rollen, Vorannahmen und fremden Bedürfnissen selber zu erkennen.
Im Oktober beginnen wir mit einem neuen Durchlauf der Kundalini Yoga Lehrer Ausbildung in einer Männergruppe. Wir wollen die Grenzen sprengen, die uns bisher davon abhalten, ganz wir selber zu sein.
Anschließend wollen wir die Erfahrungen, die wir miteinander gemacht haben, mit anderen Männern und Frauen teilen.
Wir haben über Beziehungen, Gefühle und Sexualität geredet und anschließend passende Yoga-Übungsreihen dazu gemacht.
Grundlage des Yogas sind Übungen aus einem Buch von Yogi Bhajan, in dem sein Unterricht mit Männern aufgeschrieben ist: „Von Mann zu Mann“, ISBN: 978-3-941566-12-5
Wir haben gelernt, dass es wichtig ist, der eigenen sanften Seite Raum zu geben, ohne unsere kraftvolle, durchdringende Seite aufgeben zu müssen. Dadurch konnten wir Blockaden und innere Konflikte auflösen.
Wir haben den Unterschied erkannt, wie es ist, wenn Männer zusammen Yoga machen, oder wenn Frauen in einer Männergruppe als Minderheit mit dabei sind. Normalerweise sind es Frauen, die sich wünschen, nicht angestarrt zu werden. Diesmal war es umgekehrt.
Yoga ist eine Technik, mit der die eigene Identität als alleiniger Bezugspunkt hinterfragt werden kann. Dabei wird die Identität nicht aufgelöst, aber sie bekommt einen klareren Platz im weiten Spektrum des Selbst.
Aus dem Kundalini Yoga kennen wir fünf Stränge der Kommunikation des Bewusstseins.
1. Der Körper als Form, die eine Information des kreativen Schöpfungsprozesses enthält
2. Die Gefühle, die ein Ausdruck der eigenen Kreativität und Vitalität sind.
3. Das Ego, dass für die eigene Identität und Willenskraft wichtig ist
4. Die Gedanken und mentalen Konzepte, die einen subtilen Einfluss auf die eigene Gesundheit ausüben
5. Das neutrale, unbestimmte und unmanifestierte Sein, dass expansive Selbst.
Themen zu Geschlecht und Sexualität können hier innerhalb dieser fünf Ausdrucksformen betrachtet werden.
1. Was sagt der Körper über mich aus?
2. Bin ich in Kontakt zu meinen eigenen Gefühlen?
3. Womit identifiziere ich mich?
4. Welche Werte sind mir wichtig?
5. Welchen Stellenwert nimmt meine Seele und meine Bestimmung in meinem Leben ein?
So nähern wir uns Schritt für Schritt einer Selbstwahrnehmung an, die nicht in Konzepten, Gefühlen und Fremdbestimmung gefangen ist, sondern unserem Selbstverständnis als Mann entspricht.