Vereinigung und Trennung regieren die Welt. Beides bildet eine Einheit, die in eine absolute Kraft - den Zusammenhalt - mündet.
Der Begriff Yoga stammt von dem indogermanischen Wort „Yogit“ (im Altdeutschen bekannt als „Joch“). Dies bedeutet „Verbindung“ oder „Verbindung schaffen“. Zwei unterschiedliche Kräfte werden miteinander verbunden: Oben und Unten, Himmel und Erde, das Göttliche mit dem Materiellen oder auch die obere mit der unteren Körperhälfte bzw. die linke mit der rechten Gehirnhälfte.
Das Vereinigen oder Verbinden ist allerdings nur die eine Seite der Medaille. Die Trennung muss bewusst erfahren werden, um eine Verbindung zu schaffen. Wir benötigen den Sprung ins kalte Wasser um uns anschließend neu sortieren zu können. Das Trennende ist nicht der Feind, es ist grundsätzlich gleichwertig und genau so notwendig wie das Verbindende.

Yoga für ZusammenhaltWenn sich zwei Gegensätze verbinden, erfüllen sie ihre Bestimmung. Im Angesicht der Gegensätze erkennen wir die eine verbindende Kraft hinter den Polaritäten.
Yoga hat seine Grundlagen in einer universellen Idee der Gleichheit und Gerechtigkeit. Eine Ethik des Yoga ist geeignet um ein neues gesellschaftliches Bindeglied jenseits von Religion und Identität zu bilden. Dieses bewegt sich jenseits unser gängigen Vorstellung von Moral. Zugleich ist es ein politisches Statement: Alles was existiert hat das Recht zu existieren.
Im Kern geht es darum, zwei sich gegenüber stehende Polaritäten miteinander zu vereinen. Damit dies geschehen kann ist zunächst ein grundlegendes Verständnis nötig, um welche Gegensätze es sich handelt und auf welcher Seite man selber steht. Je klarer die Trennlinie ist, desto mehr Kraft kann entstehen. Wir vereinigen beides in uns, die Trennung und die Vereinigung. Die Vereinigung ist eine bewusste Entscheidung, der die Erkenntnis der Trennung vorangestellt sein muss. Nur wer sich klar abgrenzt, kann sich für eine Verbindung entscheiden.
Aus der Verbindung entsteht etwas neues, was vorher nicht sichtbar war. Es ist ein Schöpfungsakt, wie bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle.
Zugrunde liegt die Verbindung allen Lebens, ein Zusammenhalt oder auch eine besondere Qualität, die der Entrophie, dem Zerfall des Universums entgegen läuft. Andere sprechen von einer Polarität zwischen mechanischen und kreativen Vorgängen, die das auf und ab des Lebens bestimmen. Ein anderes Bild dafür ist der Wechsel von Fülle und Mangel, Einatmen und Ausatmen.

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