Der Mensch erkrankt, wenn er langfristig einzelne Teile des Körpers, der Psyche oder Erinnerungen verdrängt oder ablehnt. Dies ist die Quelle einer ganzen Reihe von Autoimmunkrankheiten und Allergien. Im Sat Nam Rasayan wird dieser Vorgang als innere Intoleranz bezeichnet.
Nur als Ganzes - mit allen Schwächen und Widrigkeiten - kann eine Person mit sich im Reinen sein und dauerhaft gesund bleiben. Das Erkennen des eigenen facettenreichen Selbst ist allerdings nur den wenigsten Menschen möglich. Dies geschieht an den seltenen Augenblicke, wo man nicht durch Alltagsdrogen oder Medien abgelenkt ist.
Gleichzeitig sind viele Menschen in einem permanenten Arbeits- und Leistungsdruck gefangen, der Verhindert, dass sie sich selber wahrnehmen. Zitat Yogi Bhajan: "Alles was du machst - Weiterbildung, ein neues Bankkonto eröffnen, Manipulationen, Lügen, Gespräche, Leute täuschen, Freunde machen, ein Haus bauen, für die Krankenversicherung einzahlen - ist für morgen.
Dies macht deine Arbeit schwer und macht dich verrückt. Es gibt kein Morgen. Wenn aus morgen nicht heute wird, gibt es kein morgen. Du kannst dem Morgen nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber treten. Du siehst morgen erst, wenn es zum heute wird." zum kompletten Vortrag.
Yoga ist eine Methode, um die Einbeziehung aller Aspekte des Menschen zu fördern. Viele Menschen, die auf eine jahrelange Praxis von Körperübungen wie Yoga oder geistiger Gymnastik wie Meditationen zurück blicken, finden sich in einer entspannteren und angenehmeren Realität wieder, egal in welchen äußeren Bedingungen sie leben.
Allerdings gibt es dan weitere Schwierigkeiten, die beachtet werden sollten. Wenn die Wahrnehmungsfähigkeit steigt (im allgemeinen als steigendes Bewusstsein bezeichnet), tritt ein Selbstverstärkungseffekt des Egos auf. Die Identifikation mit sich selber bläht sich wie eine Blase auf und verhindert die weitere Entwicklung der Selbsterkenntnis.
Mit Hilfe des "Self-Sensory Systems" aus dem Kundalini Yoga wird dieses Problem umgangen. Die eigene Wahrnehmungsfähigkeit wird auf das Wesentliche reduziert, und dort zugleich hundertfach verstärkt. Das Wesentliche, dass ist das, was wirklich existiert, also alles, minus der eigenen Vorstellungen, was sein könnte. Yogi Bhajan sagt dazu: "Die Frage ist nicht Sein oder nicht sein sondern Sein um zu sein".
Der freie Mensch ist nicht an seinem Ego orientiert sondern an etwas Höherem, dass ihn befähigt über sich selber herauszuschauen und herauszuwachsen. Dies gibt ihn die Perspektive, die Zusammenhänge zu erkennen und Lüge und Wahrheit auseinander zu halten. Spirituelle Bewusstseinstechniken wie Yoga und Meditation können Neurosen und Zwangsvorstellungen im Zuge einer energetischen Aufarbeitung auflösen. Dies gibt dem Menschen seine Unabhängigkeit im Denken und Handeln zurück.
Mechanische Strukturen umgeben den modernen Menschen fast vollständig, und sind grundsätzliche Widersacher einer spirituell-emanzipierten Entwicklung hin zum individuellen Bedürfnis nach Einssein. Sie unterliegen der Trägheit der "Entropie". Mechanische Strukturen zerfallen, lineare Prozesse flachen ab. Perfektion ist ein Mythos, der im Universum nicht vorkommt. Wenn Materie keine strukturierte Energie (z.B. in Form von Yoga und Meditation) zugeführt bekommt, zerfällt sie und lässt Chaos, Krankheit und Verwirrung zurück.
Aufgrund der eigenen Trägheit verhindern die Gewinner der gegenwärtigen Machtverhältnisse, dass sich die Gesellschaft so reformiert, dass ein gesunder Energiefluss in alle Bereichen stattfinden kann.
Die modernen Medien sorgen dafür, dass die Berieselung mit Informationen und Emotionen den Zustand der Lethargie bei den Menschen aufrecht erhält. Die größte Angst der Menschen ist das Chaos - der Verlust der eigenen Stabilität. Doch das Ergebnis wird eben dieses Chaos sein, da eine mechanisierte und gleichgeschaltete Gesellschaft aufgrund ihrer Unausgewogenheit zerfallen muss.
Fortsetzung: Mitbestimmung als individuelles Heilmittel und gesellschaftlicher Bewusstseinsprozess.