Der Verlust einer gemeinsamen Identität des Menschen ist ein Nebeneffekt der industriellen Revolution aber ebenso Bestandteil der spirituellen Emanzipation. Die Arbeits- und Lebensprozesse des Menschen wurden mechanisiert und gleichgeschaltet. Dadurch wurden zusätzliche Zeit und Energie freigesetzt, die Raum für die Selbsterkenntnis des Menschen öffnete.
Allerdings ist die gesellschaftliche Entwicklung in der Mechanisierung des Alltags stecken geblieben. Technischer Fortschritt wird nicht in erster Linie dazu verwendet, den Menschen zu dienen, sondern steht unter dem Zwang mechanischer Wirtschaftlichkeit. Der Menschen verliert dadurch sein kreatives Ausdruckspotential - und ist damit der Sinnlosigkeit ausgeliefert. Das ist das Los vieler Menschen in unserer heutigen Gesellschaft. Sie empfinden sich und ihr Handeln als sinnlos. Yoga Bhajan bezeichnet dies als eine "Kalte Depression", ein wichtiges Merkmal der Übergangszeit zum Wassermannzeitalter.
Ein wichtiger Schritt, um den Zustand der Sinnlosigkeit zu beenden, ist die Beteiligung an der Entscheidungsfindung bei gesellschaftlich relevanten Gruppen.
Damit eine Gruppe funktioniert muss sie offen (im Sinne von transparenten Strukturen auf allen Ebenen) und produktiv sein.(Bedeutet: es muss mehr dabei herauskommen als rein gesteckt wurde) Starre Hierarchien demotivieren die Beteiligten und lähmen die innere Dynamik der Gruppe. Gruppenfähigkeit bzw. Gruppenbewusstsein ersetzt im Wassermannzeitalter die bisherigen Gesellschaftsstrukturen und die Führerschaft von Einzelpersonen. Was nicht mehr ausreicht ist eine Gruppenbindung über Loyalität oder Tradition. Die Verantwortung geht auf das Individuum über. Vereinbarungen ersetzen starre hierarchische Strukturen.
Es ist nicht notwendig, alle Beteiligten einer Gruppe an allen Entscheidungsprozessen mit einzubeziehen. Es muss aber klar sein, wer wie Entscheidungen trifft, damit zumindest die Möglichkeit besteht, Einfluss ausüben zu können. Dafür sind institutionelle Strukturen notwendig. Eine Gruppe verliert ihre Legitimation, wenn falsche Entscheidungen getroffen werden, weil die Entscheidungsträger nicht auf die Wissensressourcen der Gruppe zurückgegriffen haben.
Moderne spirituelle Menschen lehnen die Heilsversprechen von totalitären Weltanschauungen ab. Sie fordern die derzeitigen Machtträger auf, die Erstarrung zu beenden, und sich grundsätzlichen Gesellschaftsreformen zuzuwenden - auch um den Preis des Verlustes der eigenen finanziellen und politischen Überlegenheit.
Erster Teil des Textes: Die negativen Folgen eines normalen Lebens.