Es gibt nur eine Wahrheit und die beruht auf Fakten. Allerdings haben wir normalerweise eine selektive Wahrnehmung – manche Fakten nehmen wir wahr, andere blenden wir aus.Dies ist deshalb so wichtig, weil wir die Wahrheit brauchen um Täuschen und Manipulation zu erkennen. Weil es aber die Wahrheit nicht zu geben scheint, müssen wir uns mit einer Annäherung zufrieden geben. Hierbei können wir drei Wahrheitsebenen unterscheiden:
- universelle Wahrheit
- kollektive Wahrheit
- individuelle Wahrheit
Universelle Wahrheit ist ein Ideal. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir diese Ebene je erreichen können. Wenn wir allerdings davon ausgehen, dass die Welt kein Zufallsprodukt ist, dann wissen wir auch, dass es so eine universelle Wahrheit geben muss. Wir können uns ihr annähern und sie in den Fokus unserer Bemühungen stellen.
Kollektive Wahrheit ist etwas, auf dass sich eine Gruppe von Menschen geeinigt hat. Diese bilden dann die gemeinsame Grundlage, auf der z.B. die friedliche Lösung von Konflikten möglich ist. Der Schlüssel zum Erkennen dieser Wahrheit ist Kommunikation.
Zudem ist es wichtig, das Kollektiv zu definieren. Wenn es um Globale Probleme geht, sollten auch alle Menschen mit einbezogen werden.
In der Politik gibt es oft ein gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit. Sie hat dort keinen Wert an sich. Das Lügen um bestimmte politische Ziele durchzusetzen wird von vielen Menschen akzeptiert. Allerdings muss es eine gute Lüge sein – wenn sie zu offensichtlich ist, bewirkt sie das Gegenteil.
Mit dieser Haltung ist es nur schwer möglich, eine gemeinsame Grundlage zu finden.
Individuelle Wahrheit ist etwas, dass wir mit dem Yoga-Prozess unterstützen können. Dazu steigen wir aus dem bei vielen anerzogenen Schuld-Mythos (z.B. aus christlicher Sicht) aus. Wenn wir uns schuldig fühlen, können wir keine Verbindung zu unserer eigenen Wahrheit herstellen, die unser Körper in uns speichert.
Die Haltung des Yogis dazu ist: Ich bin so, wie ich bin, und ich bin richtig. Das ist die Wahrheit. Diese erfahre ich durch meinen Körper, z.B. indem er mir Grenzen setzt, oder meine Begrenzungen erweitert.
Der Körper lügt nicht.