Die Bogenlinie - der sechste Körper
Unsere grundlegenden inneren Glaubenssätze werden durch den 6. Yogischen Körper, der Bogenlinie, nach Außen zum Ausdruck gebracht (Vergleiche: die 10 yogischen Körper). Dieser „Heiligenschein“ symbolisiert die Grundlagen unseres Charakters, unsere grundlegenden Entscheidungen, die unsere Existenz prägen wie nichts anderes.
Die Qualität unseres Lebens kommt durch unseren Einfluss zum Ausdruck, den wir auf die Welt haben. Dieser Einfluss kann auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden, z.B. durch unsere Ausstrahlung, unsere Worte oder unsere Handlungen. Das sind mehr oder weniger ungesteuerte Einflüsse. Den Haupteinfluss übt die Bogenlinie aus, über die wir unsere Werte und Glaubenssätze projizieren.
Die Bogenlinie (der 6. Energiekörper) prägt den Eindruck, den wir bei anderen hinterlassen. Sie ist unter anderem für unseren Erfolg verantwortlich. Entsprechend unserer Vorannahmen ziehen wir das an, was unseren Vorstellungen entspricht und ignorieren, was wir für unmöglich halten.
Indem wir Yoga praktizieren erweitern wir unser Vorstellungsvermögen und öffnen uns für neue Perspektiven, die wir über die Bogenlinie projizieren. Wir erweitern dadurch das Spektrum an Möglichkeiten und Begegnungen.
Kundalini Yoga gibt uns die Möglichkeit, aus unserem Mindset auszusteigen und Heilung zu finden. Unser Verständnis über die Bogenlinie erlangen wir durch Neutralität. Wir können aus dem linearen Zeitstrahl aussteigen und Vorhersagen für die Zukunft treffen, wenn wir durch Meditation einen neutrales projektives Mindset erzeugen
Dazu gehört z.B. die Entscheidung, an was wir Glauben. Ein in die Bogenlinien eingeprägter religiöser Glauben erzeugt einen Abdruck in der Aura, der unmittelbare Auswirkungen auf das Erleben der Wirklichkeit hat. „Ich bin Ich bin“ ist das Mantra der Bogenlinie. Wenn Sie schwach ist, ist man leicht zu beeinflussen. Wir sind dann unschlüssig und abwartend und laufen Gefahr, dass unsere Energie von anderen für deren eigene Ziele genutzt wird. Wenn die Bogenlinie stark ist, ist man sehr beeinflussend.
Energetisch gesteuert wird die Bogenlinie direkt von dem 3. Auge und der damit verbundenen Hypophyse. Die eigentliche Prägung unterliegt aber den individuellen Entscheidungen.
Manche glauben, dass Yoga sanft macht. Beim Kundalini Yoga ist das Gegenteil der Fall. Durch die Kräftigung der Bogenlinie wird der Charakter schärfer und eigene Glaubenssätze manchmal härter und unflexibler. Streit unter Yogis kann sehr tief gehend und langwierig sein. Zum Glück stellt sich parallel zur Stärkung der Bogenlinie auch eine Relativierung der eigenen Verhaltensmuster ein. Der Streit wird zwar nicht schwächer, aber er löst keine inneren Prägungen mehr aus, die einer Lösung oftmals im Wege stehen.
Das Interessante an der Bogenlinie ist, dass diese im Gegensatz zu den meisten anderen 10 Körpern nicht durch Yoga in ihrem Kern verändert werden kann. Yoga hat Auswirkungen auf die eigene Wahrnehmungsfähigkeit, es stärkt und balanciert die drei Mind-Körper, aktiviert den Pranakörper und reinigt den Subtilkörper und die Aura. Die Bogenlinie kann gestärkt werden, aber sie wird nicht durch Yoga verändert. Aus diesem Grund ist Yoga keine Religion sondern eine Technologie. Die Meinungen und inneren Grundsätze des Übenden werden nicht verändert. Egal ob Christ, Moslem oder Atheist, das Yoga entfaltet seine Wirkung und stärkt die Person, völlig unabhängig von ihren Glauben, ihren Einstellungen und ihrer Moral.
Wie alle Technologien kann auch Yoga missbraucht werden. In Nazi-Deutschland wurden yogische Techniken, die in den vedischen Schriften erwähnt werden, benutzt, um die Menschen zu beeinflussen. Das Hakenkreuz ist das spiegelverkehrte Sonnen-Symbol aus der hinduistischen Tradition. Der Hitlergruß ist eine Übung um das Herzzentrum zu manipulieren. Der dafür verwendete 60-Grad-Winkel des erhobenen Arms wird für viele Kundalini Yoga Übungen benutzt um das Herzzentrum zu stärken und zu öffnen. In Verbindung mit einem Mantra wirkt diese Haltung unmittelbar und prägend auf das 4. Chakra, das Herzzentrum.
Kundalini Yoga Mantren sind erprobte Prägemuster, um das Bewusstsein zu schärfen (vergleiche: Jappa - das Einbrennen in den Geist). Als Mantra ist theoretisch jeder Satz verwendbar, um religiöse oder politisch motivierte Ergebnisse zu erzielen. Kundalini Yoga Mantren sind erschaffen worden, um das Bewusstsein zu erhöhen und um vorhandene Weltanschauungen entweder vertiefen oder verändern zu können.
Kundalini Yoga, wie es von Yogi Bhajan gelehrt wurde, hat durch die Verbindung mit dem modernen Sikh Dharma und der Goldenen Kette eine Werte- und Normenprägung. Diese Prägung verhindert, das Kundalini Yoga missbraucht werden kann.