Der Mut und die Angst

Eine Ursache für vielerlei Zivilisationskrankheiten, nervliche und körperliche Verspannungen ist chronische Angst. Wie kann Kundalini Yoga helfen?

Khalsa

Angst zu haben ist zunächst nichts negatives. Es ist ein grundsätzlicher Schutzmechanismus, der in Extremsituationen das Gehirn gleichschaltet und die Reflexe aktiviert. In dieser impulsiven und spontanen Form ist die Angst kein Problem, sondern oftmals eine sinnvolle Ergänzung im Spektrum der menschlichen Gefühle.

Krankhaft wird Angst dann, wenn sie sich im Unterbewusstsein und damit in den Zellen des Körpers festsetzt. Dies passiert oftmals bereits im frühen Kindesalter durch bewusste Manipulation und Unterdrückung durch die Bezugspersonen, oder aber durch traumatische Erlebnisse, die nicht verarbeitet wurden.

Angstfreiheit ist ein natürlicher Zustand, mit dem die meisten Kinder geboren werden. Eine gesunde Intuition und feste Werte können nur aus einem Zustand der Angstlosigkeit entstehen. Insofern ist es ein Ziel von Yoga und Meditation, alte Ängste, die sich im Körper festgesetzt haben zu erkennen und zu beseitigen.
Ein erster Schritt zur Angstfreiheit ist Wahrhaftigkeit. Wahrheit macht stark, Lügen schwächen die Psyche und manifestieren sind als eine Blockade im Nervensystem. Wenn Eltern ihre Kinder belügen, verlieren diese das Vertrauen in sie und damit das Vertrauen in die Welt. Dies ist oft der erste Schritt zur chronischen Angst.

Es gibt vier wichtige Regionen im menschlichen Körper, in denen sich Ängste festsetzen können

  • Die erste ist der Bauchbereich. Ein angespannter Bauch und Darmtrakt kann mit der Angst vor der Zukunft zusammen hängen. Eine andere Möglichkeit ist die Angst vor der eigenen Macht. Das menschliche Machtzentrum liegt im Nabelbereich, im 3. Chakra.

  • Verspannungen im Brustkorb und den dahinter liegenden Organen Herz und Lungen deuten dagegen auf eine Angst hin, die aus der Vergangenheit kommt. Hier können unverarbeitete Erlebnisse eine Rolle spielen.

  • Im Nacken-, Schulter und Halsbereich sitzt die Angst vor zuviel Verantwortung, die die Muskeln hart werden lässt.

  • Anspannung im Gesicht deutet auf eine Angst vor den Mitmenschen und/oder vor der Gegenwart hin.

Mut ist eine Entscheidung. Es ist meistens nicht möglich, tiefliegende Ängste kurzfristig zu beseitigen. Ein Ziel kann es sein, trotz Angst bestimmte Dinge zu tun. Ein altes Spruch besagt: "Wo die Angst ist, ist der Weg". Meistens ist eine Angst ein Hinweis, in welche Richtung die persönliche Entwicklung gehen sollte.

Je tiefer eine Angst ist, desto mehr Entwicklungspotential liegt in der Überwindung dieser Angst. Es kann sich lohnen, auf angsthemmende Psychopharmaka zu verzichten und auf die eigenen Möglichkeiten zu vertrauen, sofern genug innere Stabilität vorhanden ist. Kundalini Yoga und Meditationen können einen dabei unterstützen. Allerdings ist es ratsam, sich professionelle Unterstützung zu holen, wenn die Basis für einen Weg in Angstfreiheit noch nicht gelegt ist.
Aus einer spirituellen Perspektive ist Angst nicht real. Sie ist Teil von Maya, der Welt der Täuschung. Wer die Täuschungen der Welt durchschaut und mit sich selbst im Reinen ist, kann auf der Angst reiten und dem eigenen Tod ins Auge blicken, ohne den Blick abzuwenden.
Physiologisch ist die Angst Teil des Reptiliengehirns des Menschen, und gehört damit zu den Instinkten. Im selben Bereich des Gehirns ist das Atemzentrum. Deshalb können Ängste mit Hilfe eines tiefen Atems, wie er z.B. im Kundalini Yoga praktiziert wird, kontrolliert werden. Wenn ein Mensch Angst hat, fängt er an flach und abgehackt zu atmen. Hier ist ein bewusstes Gegensteuern möglich.

Die zentrale Kundalini Yoga Übung um Ängste aller Art tragen zu können ist die Sat Kryia. Diese Übung kann für sich alleine gemacht werden, sofern man sich vorher ein- und ausstimmt. Wer diese grundlegende und zentrale Yogaübung nutzen will, um eigene Ängste los zu werden, sollte sich Unterstützung von einem Yogalehrer vor Ort oder einen YOGA INFOS Berater holen. Oft sind 40 Tage tägliche Praxis ausreichend, um eine dauerhafte Verbesserung zu erreichen.


Bildquelle: Dieses Bild häng in der Gurdwara in Espaniola/ USA

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