Yoga und Meditation stabilisieren nicht automatisch. Wenn der Stamm morsch ist, kann nichts neues wachsen. Wenn beispielsweise die eigenen Werte nicht mit den äußeren Taten übereinstimmen, geht nach und nach der innere Halt verloren. Yoga kann diesen inneren halt nur in einem zweiten Schritt neu etablieren. Zunächst aber fördert die Yogapraxis die Erkenntnis über den eigenen Zustand und kann so zur weiteren Destabilisierung beitragen.
Ohne Werte und Tugenden hat das Leben keine Tiefe. Es wird abgeschliffen von Zeit und Raum,, bis wir jegliche Konturen verloren haben und austauschbar sind – und auch ausgetauscht werden.
Mit Werten und Tugenden ist das Leben auch nicht leichter, denn sie wollen gelebt werden.
Wenn die eigenen Taten getrennt sind von den eigenen Werten, hört der Verstand(Mind) auf zu projizieren. Yogi Bhajan spricht davon, dass man „ausprojiziert“ hat. Er nennt diesen Zustand eine "Kalte Depression".
Es folgt eine innere Leere. Diese Leere bremst den eigenen Kreativitätsprozess und hat dann auch Auswirkungen auf das äußere Umfeld.
Es entsteht ein gegenseitiges Wechselspiel, innere und äußere Ziellosigkeit schaukeln sich auf, bis die eigenen Entscheidungen immer absurder werden. Irgendwann geht dann der innere Halt verloren.
Die größten Werte nutzen also nichts, wenn sie nicht mit den eigenen Taten im Einklang sind.
Der Ausstrahlungskörper (10. spiritueller Körper) ist dann sehr schwach. Selbst wenn das Nabelzentrum stark ist und die materielle Ebene stimmt, wird das Leben durch einen schwachen Ausstrahlungskörper in eine Schieflage gebracht.
Kundalini Yoga sorgt dafür, dass eventuelle Konflikte zwischen Innen und Außen deutlich zu Tage treten und erkannt werden können. Dies kann zu sogenannten „Erstverschlimmerungen“ führen, wie sie auch in der Homöophatie bekannt sind.
Loslassen von alten Verstrickungen mit einer Sadhana-Praxis
Zumeist sind Verstrickungen so vielschichtig, dass es nicht ohne weiteres möglich ist, aus ihnen auszusteigen. Oft sind z.B. andere Personen unmittelbar beteiligt oder in der Vergangenheit wurden materielle Entscheidungen getroffen, die sich später nicht so leicht rückgängig lassen machen.
Um dennoch nach und nach aus diesen Verstrickungen aussteigen zu könne, hilft ein starkes ausdauerndes Sadhana. Es ist die Basis eines spirituell ausgerichteten Lebens, das im Gegensatz steht zu einem mechanischen Leben, dass in der westlichen Welt überwiegt. „Leider wisst ihr in der westlichen Zivilisation nur etwas über Maschinen und durch Mechanik kennt ihr Produktivität, durch Produktivität versteht ihr das Leben.„ Yogi Bhajan
Krisen sind notwendig für die eigene Entwicklung
Aus dem Blickwinkel der Mechanik ist Instabilität desaströs. Die Produktivität ist eingeschränkt.
Die bewusste Entwicklung des Menschen folgt anderen Regeln als die der Mechanik. Krisen sind hier gewünscht und notwendig und Rückschritte ausschlaggebend für den Erfolg.
Ab einer bestimmten Entwicklungsstufe ist es nicht mehr Klar, in welche Richtung die Entwicklung überhaupt geht. Das Ergebnis ist eine „konstruktive Verwirrung“. Das Ziel liegt im Nebel, nur die Mittel sind Eindeutig. Aus so einer bewusst erlebten und ertragenen Situation erwächst das tiefere Bewusstsein über sich selbst.