Was ist Kundalini Yoga?
Kundalini Yoga ist ein integratives System von Übungen, Atemführung und Meditation aus einer sehr alten Epoche. Die Wurzeln des Yoga lassen sich in Indien bis ins Jahr 3000 v. Chr. zurückverfolgen. Es ist ein dynamisches und kraftvolles Werkzeug um die Selbstwahrnehmung zu erweitern und zu stabilisieren. Davon abgesehen sind Kundalini Yoga Übungen recht einfach zu praktizieren und können gut in den Alltag integriert werden.
Kundalini Yoga wurde in seiner jetzigen Form vom indischen Yogameister Yogi Bhajan ab 1968 im Westen unterrichtet. Es integriert Aspekte von Hatha, Raja, Bhakti und Naad Yoga und beinhaltet Asanas (Körperübungen und - Haltungen), Pranayama (Atemführung), Tiefenentspannungs-Techniken, verschiedene Meditationsformen sowie eine überraschend präzise und inspirierende Humanologie (Gesunder Lebensstil).
Im Folgenden werden einige Kundalini Yoga Übungen vorgestellt und Fragen zu Kundalini Yoga beantwortet. Am effektivsten ist es jedoch, Yoga in einer angeleiteten Gruppe selber mit zu machen.
Wie die Yoga-Übungen benutzt werden - Informationen für Anfänger
Peace Inside – Peace Outside: das Kundalini Yoga Selbstverständnis
Yoga und Meditation ist ein Hilfsmittel um zu verhindern, das schwierige Erlebnisse, verstockte Gefühle und galoppierende Gedanken aus dem Ruder geraten. Wenn das geschieht, könnten sie sich im Unterbewusstsein festsetzen. Dann sind wir in ständiger innerer Aufruhr, ohne zu wissen warum.
Über die Körperübungen können wir im Gewebe eingespeicherte Informationen neutralisieren. Dadurch können Blockaden aller Art aufgelöst werden. Über die Meditationen können wir uns so ausrichten, dass wir im Einklang mit unseren individuellen Zielen und Werten handeln. Wir erkennen, wann der richtige Zeitpunkt ist um zu intervenieren.
Jetzt können die Übungen beginnen.
In dem Maße, wie wir den Blick nach Innen richten, geht er auch nach Außen. Erkenntnisse über unsere inneren Prozesse gehen mit Erkenntnissen über unsere Mitmenschen einher. Wir würden gerne unsere Umgebung kontrollieren, aber das ist eine Illusion. Wir können andere ebenso wenig kontrollieren, wie unsere körperlichen und geistigen Prozesse. Stattdessen können wir Mitgefühl entwickeln und die Bedürfnisse des anderen mit den eigenen Bedürfnissen in Ausgleich bringen.
Auf uns selber bezogen gehen wir mit allen unseren Anteilen ein kooperatives Bündnis ein - auch mit unseren Krankheiten. Das gleiche machen wir mit unseren Mitmenschen – auch mit unseren Feinden. Kooperation und der Wille zur Verständigung sind notwendige Bedingungen für das Zusammenleben und für Heilung. Aus Verständigung entsteht Verständnis und aus dem gegenseitigen Erkennen entsteht Erkenntnis.
Um erkennen zu können ist es nötig, in eine offene, wertfreie Haltung zu gehen. Sowohl Abwertung als auch Aufwertung trüben den Blick. Dies gilt in Bezug auf uns selber und auf andere.
Das Selbstverständnis des Yoga ist, dass wir nicht getrennt sind. Innen und Außen sind eins.
Alles, was existiert hat das Recht zu existieren. Dieses Recht zu existieren beinhaltet das Recht auf Glück.
Als Grundhaltung des Kundalini Yoga gilt: Es ist dein Geburtsrecht, Glücklich zu sein. Wer dies erkennt, schwingt mit dem Kosmos und lässt die äußeren Umstände für sich arbeiten.
Einige Fragen zu Kundalini Yoga
Mit welchen Veränderungen ist zu rechnen, wenn ich mit Yoga anfange?
Das Körperbewusstsein wächst und Ausdauer und Konzentration nehmen zu. Das zeigt sich in einer aufrechten Körperhaltung und einer verbesserten Wahrnehmungsfähigkeit. Außerdem verändert sich das Verdauungssystem positiv und das Immunsystem reagiert schneller und effektiver.
Wer Yoga regelmäßig übt, kann sein Leben positiv ausrichten und hat mehr Einfluss auf den eigenen Alltag. Außerdem fällt es leichter, mit Süchten aller Art klar zu kommen. Bei manchen Menschen können am Anfang Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen auftauchen. Dies sind zumeist Reinigungsreaktionen des Körpers, die nach einer Weile wieder verschwinden.
Was ist für Anfänger wichtig zu beachten?
Yoga-Anfänger sollten sich bewusst sein, dass sie mit dieser Methodik normalerweise tiefere Veränderungen erzielen als es bei einer anderen Sportart der Fall ist. Yoga wird seit mehr als 5000 Jahren von Menschen praktiziert. Die Bewahrung einer Kultur-Errungenschaft über einen so langen Zeitraum deutet auf ein subtilen Hintergrund hin, der tatsächlich für die meisten Yoga-Praktizierenden wahrnehmbar ist. Dies hat keine mystische Komponente, aber es gibt einen energetischen "Stempel", der sich bis in unsere heutige Zeit bewahrt hat, und der die Wirkung des Yoga gewährleistet. Die Effektivität dieses Stempels wird durch drei Aspekte gewährleistet: die Haltung (Asana), die Atemführung (Pranayama) sowie die meditative Grundhaltung, die z.B. durch das Singen von Mantren gefördert wird.
Ist Kundalini Yoga eine Religion oder eine Sekte?
Nein, denn es gibt keine straffe Organisation und auch keine Wirkungen der Übungen, die ein solches Urteil rechtfertigen würden. Der Yogalehrer-Verein 3HO ist von der UN als gemeinnützige NGO (Nicht-Regierungs-Organisation) anerkannt. Kundalini Yoga kann von allen Menschen gleich welcher Religion oder Weltanschauung praktiziert werden. Die Wirkungen des Kundalini Yoga entstehen aus der persönlichen Yoga-Praxis, nicht aber aus der Übernahme etwaiger Glaubenssätze. Kundalini Yoga wird von den Yoga Lehrern nicht als einziger, sondern als ein möglicher Weg zu mehr Gesundheit, Ausgeglichenheit und Selbstbestimmung aufgefasst und vermittelt.
Warum tragen einige Kundalini YogalehrerInnen einen Turban?
Viele Yogalehrer fühlen sich klarer und ausgeglichener wenn sie einen Turban tragen. Energetisch schützt der Turban die Nerven vor Überforderung, ebenso wie die weiße Kleidung, die die eigene Neutralität fördert. Der Turban wird von einigen Sikhs als Teil ihrer Lebensführung im Sikh Dharma getragen, und manche Kundalini Yoga LehrerInnen sind Sikhs. Dies liegt in der Geschichte des Kundalini Yoga begründet, das von einem Sikh (Yogi Bhajan) in den Westen gebracht wurde.
Darüber hinaus verwenden einige Kundalini Yoga LehrerInnen, die keine Sikhs sind, den Turban im Yoga-Unterricht, um die positiven Wirkungen für ihren Unterricht zu nutzen.