Alles was wir wahrnehmen, nehmen wir mit Hilfe von unserem Körper wahr. Unser Körper ist ein Abbild unseres Selbst, eine Art Verstofflichung unserer Gedanken. Deshalb ist es bedeutsam, wie wir mit diesem Körper umgehen. Es hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Selbstbild und auf die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen.
Mit Hilfe von Yoga kann die mentale Verwurzelung im Körper vertieft werden. Dadurch können wir Krankheiten vorbeugen und Abhängigkeiten durchschauen.
Körperliche Dehnübungen erweitern nicht nur die körperliche Beweglichkeit. Tatsächlich haben diese Übungen im Kundalini Yoga gar nicht die Funktion, einen flexibler zu machen. Dass ist lediglich ein Nebeneffekt.
Das Dehnen an sich, im Kontext mit der Atmung und dem mentalen Fokus, erweitert das mentale Potential des Übenden. Jede Übung ist ein Hukam, ein in sich abgeschlossener Prozess der Sebst-Vertiefung, inkl. Vertrauen und Wertschätzung.
Wer seinen Körper lediglich als eine Maschine betrachtet, die wie eine komplexe Spieluhr funktioniert, die lediglich aufgezogen werden muss, wird an Yoga wenig Freude haben. Körperbewusstsein entsteht nicht von selbst, es benötigt ein Umfeld der Hingabe. Es benötigt eine Weltanschauung, die nicht von rein rationalen Überlegungen dominiert wird.
Am Beispiel der Übungsreihe für das Totale Selbst („Working the total Self“) können wir den Prozess nachvollziehen, den unser Körper durchlebt. Die Yoga-Technologie wird an diesem Beispiel plastisch sichtbar.
Im ersten Teil der Übungsreihe werden Dehnübungen gemacht, die im Stehen ausgeführt werden und den ganzen Körper, vor allem aber die Hüften betreffen. Das Dehnen erweitert die eigene Wahrnehmung und überwindet die eigene Begrenztheit.
Die Übungen 8 bis 11 verändern den eigenen Blickwinkel. Vorne und hinten, oben und unten wird umgedreht.
Danach folgen drei Übungen, die an den sogenannten Kern-Muskeln (Core) arbeiten. Diese Muskeln spielen in unserem Alltag gewöhnlich keine Rolle. Sie sind aber bedeutsam für unsere innere Verbundenheit und die Überwindung von eingebildeten Unfähigkeiten. Vor allem die Übung Nr. 13 arbeiten an der oftmals verloren gegangenen Verbindung zwischen unserer vitalen Kraft und unseren Gefühlen.
Die letzten vier Übungen sind dafür da, die vorangegangenen Erfahrungen zu materialisieren. Sie bringen den Fokus auf unseren Brustkorb, dort wo die meisten Informationen (Meme) in unserem Körper eingespeichert sind. Bei den letzten beiden Übungen wird mit einem Mantra gearbeitet, um mit Hilfe des Klangs alte Muster, die wir durch die Übungen loslassen durften durch Strukturen der Expansion und der Integration zu ersetzen.
Die als Beispiel aufgeführte Kundalini Yoga "Übungsreihe für das Totale Selbst" („Working the total Self“) ist im Yoga-Infos-Telegram-Kanal zu finden: