Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan basiert auf der Vorstellung, dass jeder Mensch zehn Körper hat. Neben dem stofflichen Körper existieren noch neun weitere feinstoffliche Körper. Der 7. dieser Körper ist die Aura.
Die menschliche Aura ist ein Abbild unserer Vergangenheit. Positive wie negative Erlebnisse prägen diesen Energiekörper und haben Einfluss darauf, wie wir kommunizieren und von anderen wahrgenommen werden. Mit Hilfe von Kundalini Yoga können wir die Qualität unserer Aura positiv beeinflussen und manchmal komplett verändern. Dadurch können die Anhaftung an die Vergangenheit verringert oder ganz losgelassen werden.
Die Aura entsteht im Alter von drei Jahren, synchron zur Wahrnehmung unseres Selbst (Ego). In dieser Zeit herrschen zwei Tendenzen vor, die sich gegenseitig ausgleichen/austarieren: der Wunsch nach Vereinigung/Verbindung sowie der Wunsch nach Selbständigkeit. Durch eine ausgewogene Mischung aus Freiheit und Fürsorge kann sich daraus ein gesundes Ego entwickeln. Wenn das Pendel zu stark in die eine oder andere Richtung ausschlägt, kann dies den Ausschlag für spätere Selbstvorwürfe oder Vorwürfe anderen gegenüber geben. Beides macht die Aura rigide/starr und beeinträchtigt die Kommunikation.
Wenn die Aura gut entwickelt ist, klopft sie an andere Dimensionen an. Diese Brückenfunktion zu anderen Zuständen erzeugt eine große Vitalität. Prana (Lebensenergie) kann fließen, wenn wir aus dem neutralen Geist heraus die Lebensumstände betrachten. Eine derartig befreite Aura erzeugt eine Sternen-Glanz-Qualität.
Mit Hilfe eines so straken Schutzschirms ist es möglich, vollkommen im Augenblick zu leben und die Vergangenheit loszulassen.
Wenn die Aura klar ist, kann sie vollständig für unsere Aufgaben genutzt werden. Sie fungiert dann wie ein sich verändernder Mantel, in den wir schlüpfen können, je nach dem welches Wetter (=äußere Umstände) uns begegnen. Wenn die Aura nicht klar ist, dann hat dieser Mantel eine eigene Agenda, die zu komplex ist, um von uns verstanden zu werden. Dann kann es passieren, dass unsere Aura gegen uns arbeitet (=Selbstsabotage). Wir führen Schaustücke auf, ohne sie beeinflussen zu können, denn es sind ungelöste Dramen der Vergangenheit. Sie werden so lange wiederholt, bist wir aus unseren gewohnten Denkschemen ausbrechen und das Unbekannte wagen (= Thema der Bogenlinie. 6. Körper).
Eine gut entwickelte Aura sorgt dafür, dass wir uns an unserer eigenen Gesellschaft erfreuen und allein sein können, ohne uns einsam zu fühlen. Die Aura sorgt dann für die Verbindung zu unterschiedlichen Dimensionen, ohne uns zu manipulieren. Idealerweise entwickeln wir um Schutz der Aura ein eigenständiges Wert- und Selbstbild, eine eigene Philosophie der Welt. Erreichen können wir das, indem wir eine Toleranz entwickeln, die alles miteinschließt. Aus der Toleranz heraus bildet sich ein roter Faden, ein eigenes Leitbild, dass uns davor bewahrt, zynisch und ablehnend zu werden.