Kundalini ist die jedem Menschen innewohnende Kraft der Evolution.
Sie ist die Kraft die uns antreibt uns hervor zu tun, hervorragendes zu leisten, einzigartig zu sein. Wenn diese Energie geweckt wird, steigt sie von ihrem Sitz am Fuße der Wirbelsäule durch den zentralen Wirbelsäulenkanal Shushumna (entspricht physiologisch dem zentralren Nervenkanal) auf und aktiviert und reinigt auf ihrem Weg die Chakren. Ist sie voll aufgestiegen, kommt es zur Erleuchtung, zur Erkenntnis Gottes, zur Auflösung des Individuums im göttlichen (Bewusst-) Sein.
Im Kundalini Yoga arbeiten wir sehr bewusst mit dieser Energie: der Körper wird auf die immense Energie vorbereitet und ihr Aufstieg ist ein langsamer, stetiger, unmerklicher Prozess. Die Energie wird sukzessive erhöht, es gibt keine plötzlichen, extremen Erleuchtungen, keinen krassen "Knalleffekt"
Im Endeffekt zielt jede spirituelle Technik und jeder Versuch das Bewusstsein zu erhöhen bzw. zu erweitern, auf die Erweckung der Kundalini Energie ab, ob dies nun dem Praktizierendem bewusst ist oder nicht. Der Kundalini Yogi nimmt die Erweckung der Energie durch eine zunehmende Klarheit und Zentriertheit war. Der allgemein erhöhte Energiefluß durch den Körper und die Chakren äußert sich beispielsweise in einer größeren Klarheit und Kraft, mehr Durchsetzungsfähigkeit (3. Chakra ), mehr Liebe für sich und die Welt ( 4. Chakra ) und einem größerem und erweiterten Zugang zu spirituellen Themen und dem Sein an sich (6.+7. Chakra ). Durch die im Kundalini Yoga praktizierte schrittweise Erweckung der Kundalini und durch das gezielte Arbeiten an den Energiezentren und am physischen Körper bleibt dieser Prozess für den interessierten Yogi kontrollier- und nachvollziehbar.
Im Gegensatz dazu steht eine spontane, unbeabsichtigte und/oder unvorbereitete Kundalini Auslösung. Die Kundalini Energie kann auch ohne eine ausreichende Reinigung und ohne spirituelles Bewusstsein ausgelöst werden. Dies kann durch Drogenmissbrauch, übertriebene Meditationsübungen/ Bewusstseinserweiterungspraktiken oder Sex erfolgen. Aber auch Verletzungen in der Steißbeingegend ( Sitz der Kundalini ), starke Gewalteinwirkung, Trauma oder große Angst können eine unbeabsichtigte Auslösung bewirken.
Wir befinden uns im Übergang zum Wassermannzeitalter und werden mit Energien konfrontiert, die das Wachstum auf dem spirituellen und persönlichen Sektor beschleunigen: Die zunehmende Intensität dieser Energien zieht sowohl gewollte als auch unbeabsichtigte Kundalini-Auslösungen nach sich: Die Menschen suchen immer mehr nach der scheinbar verlorenen Einheit und als Ergebnis dieser Suche in all ihren positiven (Meditation etc..) als auch negativen (Drogensucht etc.) Facetten wird immer mehr Kundalini spontan ausgelöst. Eine spontane Auslösung stellt in jedem Fall ein einschneidendes Erlebnis dar, bei dem die aufsteigende Energie sehr wohl physisch spürbar wahrgenommen wird. Es kann zu starkem Zucken oder Vibrieren des gesamten Körpers sowie heftigem Zähneklappern kommen. Oft sind solche Auslösungen begleitet von Visionen (entsprechend den Bewusstseinsinhalten des jeweiligen Energiezentrums an dem die Kundalini Energie austritt) bzw. Szenen aus vergangenen Leben oder zukünftigen Ereignissen. Starke Glücksgefühle, Erleuchtungserfahrungen oder das Gefühl es "endlich geschafft zu haben" begleiten eine Auslösung und können noch Tage anhalten. Auch "Out-Of-Body" Erfahrungen oder das Gefühl der "Ich-Auflösung" sind symptomatisch.
Diese Erfahrungen und Energien in das eigene Weltbild und Sein zu integrieren stellt in der Folgezeit nach einer Auslösung die größte Herausforderung dar. Nach einem anfänglichem Glücksgefühl kann eine Kundalini Auslösung auch Trauer und Depressionen nach sich ziehen. Die ausgelöste Energie beginnt Ihre Reinigungsarbeit und gräbt nach und nach tief sitzende, oft unbewusste Bewusstseinsinhalte aus, mit denen man sich nun auseinander zu setzten hat. Auch Schwierigkeiten mit dem alltäglichen Leben oder das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren sowie starke Persönlichkeitsschwankungen sind im Zuge einer unvorbereiteten Auslösung keine Seltenheit. Der oder die Betroffene kann das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren oder fühlt sich wie "hängen geblieben" zwischen zwei Welten.
Die im System freigesetzte evolutionäre Energie hebt den Menschen auf ein neues Level. Dieser Wachstumsprozess folgt seiner eigenen Richtung und nimmt seine Zeit in Anspruch, die Phase der Reinigung und Transformation des Menschen zieht sich über Jahre oder Jahrzehnte hin, abhängig von Veranlagung, Reinigung und Unterstützung der betroffenen Person. Es ist wichtig, das man sich in solchen Phasen so frei wie möglich von äußeren Zwängen macht und sich generell so wenig Stress wie möglich aussetzt. Der Körper hat genug zu verarbeiten, man sollte ihn unterstützen mit einer ausgewogenen Ernährung und dem Verzicht auf Gifte jeglicher Form. Zentrale Bedeutung kommt nach Dr. Gabriel Cousens, Mitbegründer der ersten amerikanischen Kundalini-Krisen-Klinik, der gesunden Ernährung zu. Erst eine an Vitalstoffen und basen-bildenden Substanzen reiche Kost stellt dem Organismus genügend biochemische „Transportmittel" und „materielle Anker" zur Verfügung. Eine hohe Dosierung vor allem mit dem Vitamin B-Komplex ist zu empfehlen. Im Nervenstoffwechsel übernehmen die B-Vitamine eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Reizen. Die B-Vitamine greifen so aktiv in die Psyche ein, beeinflussen die Gefühle und bestimmen die geistige Leistungsfähigkeit.
Auch ist körperliche Bewegung ein "Muss" um vorzubeugen, dass die Energie irgendwo im Körper stecken bleibt. Eine tägliche Routine mit leichten Energieübungen, Spaziergängen, Schwimmen oder Fahrradfahren hilft ungemein. Disziplinen wie Yoga oder Tai-Chi bringen die Energie auch gut in Fluss, sind aber in Zeiten starker Auslösungen mit Vorsicht und nicht ohne erfahrenen Lehrer zu genießen, da sie tendenziell noch mehr Energie auslösen. Wichtig ist es Menschen zu finden mit denen man reden kann oder die ähnliches erlebt haben. Auch entsprechende Lektüre zu lesen, kann Halt und Vertrauen geben. Generell kann man sagen, dass es kein Zurück mehr gibt, wenn die Kundalini Energie einmal ausgelöst ist. Die Energie folgt ihrer eigenen Richtung und hat ihre eigene Absicht, nämlich die Läuterung des Menschen und Transformation auf eine neue evolutionäre, erleuchtete Ebene.
Vertrauen und Hingabe ist in solch einem Lernprozess ungemein wichtig, inbesondere das Vertrauen in eine höhere Macht, die es gut mit einem meint.
- Vertrauen darauf, dass man aus allem was man durchzumachen hat gesund hervorgehen wird.
- Vertrauen, dass man alle Erfahrungen integrieren wird
- Vertrauen, dass der Prozess einen Sinn hat.
- Vertrauen, dass alles gut ist wie es ist oder zumindest wird.
Große psychische und physische Probleme können auftreten wenn sich die Person wehrt, oder unbedingt die Kontrolle bzw. ihr begrenztes Weltbild behalten will. Sie schafft damit neue Blockaden die einen freien Energiefluss behindern. und verzögert so bisweilen schmerzhaft den eigenen Entwicklungsprozess. Der westlichen Psychologie ist meines Erachtens nach das Phänomen der Kundalini Auslösung wenig bekannt und wird so höchstwahrscheinlich eine Psychose attestieren und sie ggf. pharmazeutisch zu therapieren suchen. Meiner Meinung nach sollte man neben dem ärztlichen Rat auf jeden Fall Rücksprache mit einem Heiler halten, der sich mit dem Phänomen Kundalini auskennt.
Die Zeit heilt alle Wunden und mit ihr werden die extremsten Erfahrungen und Energien integriert, der Kreis schließt sich: Nachdem man anfangs wie abgehoben war kommen Himmel und Erde wieder zusammen. Man wird wieder eins, auf einem neuen Niveau.
Ich wünsche Dir, solltest Du eine solche Erfahrung durchleben ,alles Gute auf deinem Weg. Vertraue in Dich und in Gott. und auch eine Priese Humor, der dir helfen wird durch alles zu gehen.
Alles ist Eins, Licht und Liebe
Tobias Knobloch
Buchtip: Das Kundalini Handbuch, Genvieve Lewis Paulson, Windpferd Verlag, ISBN -389385-091-0
Häufige Beschwerden, die im Zusammenhang mit dem plötzlichen Aufstieg der Kundalini genannt werden.