Ziel des Yoga ist es, nicht von den äußeren Umständen überrannt zu werden, sondern souverän zu bleiben. Dies gilt insbesondere in Zeiten einer Massenhysterie, wie sie z.B. durch einen Krieg ausgelöst werden kann. Es fühlt sich so an, als könne man nichts tun. Aber wenn eine kritische Anzahl an Personen sich nicht an einer Hysterie beteiligen, können sie den Lauf der Ereignisse verändern.
Wir besitzen die mentale Kapazität, nicht an Zeit und Raum gebunden zu sein. Wenn wir an diese Kapazität andocken, sind wir nicht länger ein Objekt, das von einem Subjekt abhängig ist. Wir bringen unser Bindhu – unseren mentalen Anker - in Resonanz mit dem, was schon immer da war und immer da sein wird. Wir lassen unseren endlosen Anteil zu.
Gleichzeitig ist Zeit und Raum eine unumstößliche Realität. Wir sind gebunden an physika-lische und energetische Gesetze. Das gilt es auszuhalten.
Yoga ist eine Technologie, die diese beiden Gegensätze miteinander in Einklang bringt: Zulassen und Aushalten.
Indem wir ja sagen zu diesen zwei Gegensätzen, binden wir uns an das, was bleibt.
- Sage ja und Halte aus (ein Opfer für die Welt)
- Sage ja und lasse zu (um mein Karma aufzulösen)
Wie funktioniert das praktisch?
Zunächst nehme dich selbst wahr. Gehe davon aus, dass du schon immer existiert hast und auch immer existieren wirst. „Ich bin etwas, was bleibt und keinen Veränderungen unterworfen.“
Dadurch verbindest du dich mit den Anteilen in dir, die beständig sind.
Aus dieser Haltung heraus nehme deine Umgebung war und erkenne, dass sie sich wan-delt. Diesen Wandel kannst du nicht beeinflussen. Du bist lediglich Beobachter. Du glaubst zu wissen, was passiert, aber du weißt es nicht. Es ist unbekannt. Löse dich von der Vor-stellung, dass du weißt, was passieren wird.
Nun kommt die Stunde der Bogenlinie. Die Bogenlinie wird deine Werte in dem Augenblick sekretieren, indem du dich ganz dem Unbekannten hingibst