Mit Hilfe von Kundalini Yoga und weiteren damit zusammenhängenden Meditationstechniken ist es möglich, den Geist so weit zu schulen, dass wir "hören" können, wie unser Bewusstsein Informationen in unser Gewebe abspeichert.
Damit haben wir einen wichtigen Schlüssel um Krankheiten vorzubeugen und Selbstsabotage zu erkennen.
Unter den Menschen, die Yoga machen, wird oft von „Energien“ gesprochen. Das liegt daran, dass Yoga auf der Vorstellung von Lebensenergie basiert. Diese wird Prana genannt. Yoga ist dafür da, Prana zum fließen zu bringen.
Tatsächlich ist das Konzept von „Prana“ oder Lebensenergie nicht ausreichend, um die Vorgänge im menschlichen Körper zu verstehen. Es fehlt die Ebene der Information. Prana kann keine eigene Information transportieren, dazu ist es zu unspezifisch. Es gibt viel oder wenig Prana, aber kein gutes oder schlechtes Prana. Dies ist vergleichbar mit anderen Energieträgern wie Strom, Geld oder Benzin. Energie macht die Glühbirne hell, aber sie kann aus einer gelben Licht kein rotes Licht machen. Auf den Menschen übertragen bedeutet das: Wenn man davon überzeugt ist, dass man Reichtum nicht verdient, dann bleibt man arm, egal wie viel Energie man zur Verfügung hat.
Unser Bewusstsein erzeugt ein „Geräusch“, dass in unserem Gewebe hängen bleiben kann. Im Kundalini Yoga sprechen wir hier von den „fünf Klängen“, von denen nur einer das akustische Geräusch ist, das wir gemeinhin als solches bezeichnen. Wenn wir einen Ton erzeugen, schwingt dieser messbar in den Klangkörpern um uns herum. Das nennt sich Resonanz. Mit unseren Emotionen oder Wertvorstellungen ist es genau so. Sie erzeugen einen „Ton“, der in uns schwingt und unser Gewebe „informiert“.
Wenn wir uns entsprechend schulen, können wir diesen Ton hören. Diese Fähigkeit wird als das 3. Ohr bezeichnet. Es ist kein Eindruck, der nur in meinem Kopf entsteht, sondern eine physikalische Größe, die jeder wahrnehmen kann, der sensitiv genug ist.
Dieses „Geräusch“ ist so filigran und ausgefeilt, dass es nicht mit „Energie“ erklärt werden kann. Energie erzeugt von sich aus kein Geräusch. Energie kann Geräusche erzeugen, wenn sie auf eine bestimmte Art und Weise mit Materie in Berührung kommt. Damit das passiert, wird „Information“ benötigt.
Wenn ich Luft in eine Flöte blase, erzeuge ich zwar ein Geräusch, aber keine Musik. Meine Energie (das Blasen von Luft) hat keinerlei Wert, wenn ich nicht weiß, wie eine Flöte bedient wird. Dafür benötige ich Information, in diesem Fall in Form einer Lern-Erfahrung, wie Flöten bedient werden. Vielleicht reicht es sogar, eine schriftliche Information zu nutzen, um einige klangvolle Töne zu erzeugen. In jeden Fall ist es aber nicht ausreichend, einfach nur zu pusten.
Durch die Erkenntnis, dass Energie und Information zwei unterschiedliche Dinge sind, ist es möglich zu erkennen, in welcher Weise diese Beiden Aspekte auf uns Wirken und in unserem Körper Heilung oder Krankheit erzeugen.
Im Kundalini Yoga gibt es Übungsreihen, die darauf abzielen, die subtilen Geräusche wahrzunehmen. Yogi Bhajan hat eine Serie unterrichtet, indem er sich dem Thema Shuniya – dem Nullpunkt des Geistes – nähert. Wenn der Geist in Shuniya ist, kann er die fünf Klänge wahrnehmen.