Um unbemerkte oder unerwünschte Beeinflussung von Außen zu stoppen ist es zunächst notwendig, die eigenen versteckten Strategien, Masken und Intentionen zu verstehen, die Einfluss auf andere und auf dich selber ausüben.
In dem Maße, wie eigene Prozesse der Selbstsabotage oder Identitätsbildung durchschaut werden, kann eine Beeinflussung von Außen verändert oder ausgeschlossen werden.
Um hier Klarheit zu gewinnen ist es hilfreich, den Geist bzw. Verstand (Mind) in einen neutralen Zustand zu bringen. Wir sprechen hier von den Null (=Shuniya) Zustand. Hier ist es möglich, eine unverfälschte Selbstbeobachtung zu beginnen.
Dieser Zustand kann durch spezielle Meditationen und Yogaübungen erreicht und gehalten werden.
Wer auf diese Weise zumindest zeitweise die Souveränität über die eigenen Impulse zurückgewonnen hat, kann nun Entscheiden, ob
- dem freien Spiel der Kräfte vertraut werden kann (Hingabe-Modus)
- ein Eingriff bzw. eine Manipulation für nötig und sinnvoll erachtet wird.
Unser individuellen Entwicklungsstand entscheidet darüber, wie neutral unsere eigene Haltung ist. Wenn wir in der Lage sind, unsere eigenen Bedürfnisse im Einklang mit den Bedürfnissen des Kollektivs zu bringen, gibt es für uns keinen Grund mehr, andere oder uns selber zu manipulieren. Um dahin zu kommen ist ein individueller Entwicklungsprozess nötig.
Entwickeln tun wir uns normalerweise in herausfordernden Situationen. Unsere eigenen Bedürfnisse führen zum Beispiel zu mancher Handlung, die mit den Bedürfnissen anderer im Widerspruch steht. In Selbst-Organisierenden Systemen haben wir keine Möglichkeiten, uns einfach durchzusetzen. Wir werden eine Form der Kooperation finden müssen, um voran zu kommen. Unsere eigenen Bedürfnisse werden auf die Probe gestellt.
Genau diese Situation führt zu den Entwicklungsprozessen, die auf lange Sicht nicht nur einen neutralen Zustand sondern auch eine neutrale Haltung ermöglichen. Diese Haltung übergibt die Verantwortung an die ursprüngliche Schöpferische Kraft, die „Schlangenkraft“ die wir Kundalini nennen und die der „Nerv der Seele“ genannt wird.
Eine neutrale Haltung ist keine gleichgültige Haltung. Wenn wir gleichgültig sind, werden wir kontrolliert und bewegen uns durch das Leben wie ein Roboter. Wir folgen den von Außen auferlegten Grenzen und Mustern, die wir für alternativlos halten. Auszuhalten ist dieser Zustand wohl nur mit stimulierenden oder dämpfenden Substanzen bzw. Konsumprodukten.
In der neutralen Haltung sind wir nicht kontrolliert und bewegen uns durch das kreative Chaos, angetrieben von unserer eigenen Intuition und möglicherweise von unserer Bestimmung – wenn so etwas existiert. Wir treffen Entscheidungen von denen wir uns vorher niemals gedacht haben, dass wir sie so treffen würden.
Möglich wird dies durch den Kontakt mit anderen auf Augenhöhe, ohne Herrschaftsanspruch und in Selbstorganisation.