Im Zuge der weltweiten gesellschaftlichen Veränderungen, die das Wassermann-Zeitalter und die neuen Technologien mit sich bringen, verändert sich auch der Zustand der Religionen.
Die großen Weltreligionen machen schon seit langem einen Öffnungsprozess durch, der weiter voranschreitet. Diese Öffnung führt zu starken Gegenbewegungen. Viele Menschen vermissen den Halt, der Ihnen das Gruppenbewusstsein einer klar sich abgrenzenden Religion bietet. Durch eine Reanimierung eines rigiden religiösen Wertekanon wird versucht, der Moderne zu entfliehen.
Einige gehen dabei so weit, dass sie Gewalt gegen Andersgläubige propagieren und praktizieren.
Der Verlust einer gemeinsamen Identität des Menschen ist ein Nebeneffekt der industriellen Revolution aber ebenso Bestandteil der spirituellen Emanzipation. Die Arbeits- und Lebensprozesse des Menschen wurden mechanisiert und gleichgeschaltet. Dadurch wurden zusätzliche Zeit und Energie freigesetzt, die Raum für die Selbsterkenntnis des Menschen öffnete.
Weiterlesen: Mitbestimmung als individuelles Heilmittel und gesellschaftlicher Bewusstseinsprozess
Die Übergangszeit für den Eintritt in das Wassermann-Zeitalter ist zu Ende. Jetzt geht es darum, Verantwortung zu übernehmen.
„Ihr seit die neuen Führer im Wassermann-Zeitalter“ rief Yogi Bhajan nach einen Weißen Tantra Yoga Kurs 1998. Damals klang diese Bemerkung merkwürdig und auch etwas anmaßend. Führer zu sein, das bedeutet politische und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Nur wenige der ca. 1000 Menschen, die dort in den Zelt saßen, erhoben einen Anspruch auf gesellschaftlichen Einfluss oder gar Führung.
Die Wirtschafts- bzw. Banken-Krise ist eine Krise der unbalancierten Verteilung von Reichtum. Balance ist ein zentrales Thema im Yoga. Der innerer Zustand der Menschen findet seinen Ausdruck in den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen.
Krise? Wann hörte die letzte auf, wann fängt die nächste an? Eine neue Gelassenheit macht sich breit.
Viele Menschen in Deutschland fürchten sich davor, dass zu viele Flüchtlinge unkontrolliert nach Deutschland gelangen. Sie fühlen sich unsicher und haben Zukunftsangst. Einige befürchten auch, dass es zu einem Rechtsruck in der Politik kommt, der sich negativ auf die Offenheit und Toleranz der Gesellschaft auswirkt.
Für verantwortungsvolle Yogis besteht daher Handlungsbedarf, um einen positiven Beitrag zur gegenwärtigen Situation zu leisten.